Alpaka 66: Ein Roadtrip-Roman mit Alpaka

Alpaka 66: Ein Roadtrip-Roman mit Alpaka

Alpaka 66: Ein Roadtrip-Roman mit Alpaka

Ein waschechtes Alpaka in der Dusche? In diesem Blogeintrag möchte ich dir einige Informationen zu meiner ersten eigenständigen Veröffentlichung, meinem Roman-Debüt „Alpaka 66“, erzählen. Alpaka 66 ist ein Roadtrip-Roman mit Alpaka, trockenem Humor und einem Hauch Social-Media-Kritik. Doch wie kommt es zu der Idee von einer Alpaka-Wanderung im Bayerischen Wald?

Als ich 2019 in einer Facebookgruppe auf die Ausschreibung des digitalen Imprints des Piper Verlags (Piper Digital) aufmerksam wurde, war meine Motivation sehr hoch, bei diesem Wettbewerb mit drei verschiedenen Vorgaben (Fantasy, Alpaka und Escape Room) teilzunehmen; immerhin waren Einsendungen zu jeder Vorgabe erlaubt. Diese Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen und schon kurz nach der Veröffentlichung der Themen ratterte die Gedankenmaschinerie. Den Escape Room habe ich schnell verworfen, blieben das Alpaka und Fantasy.

Der Plan

Wie aus den Eingangsworten meiner Autorenwebsite ersichtlich, sehe ich mich in erster Linie als Fantasyautorin. Da die Vorgaben jedoch auf kein Werk in der Schublade oder das Herzensprojekt passten (ist bei Wettbewerben sowieso mehr Glücksspiel als eh schon), musste etwas Neues her. Der Plan war, die Idee für das Alpaka innerhalb kürzester Zeit abgabefertig zu machen. Danach wollte ich mich ausgiebig der Idee für das liebste Genre Fantasy widmen.

Nachdem ich beide Exposés eingereicht hatte, hieß es abwarten. Als die Auswertung kam, war ich sehr enttäuscht. Meine Romantasy-Idee „Im Schatten des Hexerturms“ war nicht bei den Autor:innen zu finden, von denen der Verlag mehr als die Leseprobe lesen wollte. Nach der Alpakaidee hielt ich keine Ausschau. Immerhin war sie in vielen Punkten bewusst überspitzt gehalten (Klischees), und ich hatte im Vergleich zu der Fantasyge– … Moment, hat da echt jemand den gleichen Titel wie ich für seine Geschichte gefunden? Wer ist Cathrin Seifert?

Arbeitstitel: Alpaka 66

Ich durfte weiterschreiben. Die ersten Tage nach der Mail von dem Verlag waren von Unglauben geprägt, aber relativ schnell schlug dieser Zustand in Panik um – immerhin war ich gesundheitlich nicht auf der Höhe, mein Wissen zu Alpakas war überschaubar, und wenn ich über eine Alpaka-Wanderung schreiben will, sollte ich da nicht …

Panik!

Ich habe jeden Tag an der Geschichte geschrieben und für die Geschichte recherchiert. Meistens im Stehen in der Küche, da langes Sitzen unmöglich war, mit schmerzenden Fingern und neben Job und Haushalt. Aber ich habe es geschafft. Innerhalb weniger Monate (April bis Mitte Juli) entstand Nickis Geschichte auf rund 380 Normseiten. Mitte August erhielt ich das Vertragsangebot, Anfang Oktober unterzeichnete ich den Vertrag und dann hieß es für mich: Den ersten Lektoratsdurchgang und den ersten Coverentwurf abwarten, mich mit den Dingen, die rund um eine Buchveröffentlichung anstehen, beschäftigen und vor allem meiner Familie widmen, die in den Monaten durchaus Geduld zeigen musste und die im Oktober – nachdem alles unter Dach und Fach war – weiter gewachsen ist.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich übrigens noch einmal auf das Cover meines Debüts eingehen. Wer das Impressum aufmerksam gelesen hat, wird bemerkt haben, dass ich meinen Teil dazu beigetragen habe: Das graue Wuschelkopfalpaka ist aus meiner (schmerzenden) Hand. Es stammt von der Coveridee, die ich im Lauf des Entstehungsprozesses an Piper senden durfte.

Alpaka 66 - Ein Roadtrip-Roman mit Alpaka
Alpaka 66 – Ein Roadtrip-Roman mit Alpaka

Die Veröffentlichung

Je näher der Erscheinungstag von Alpaka 66 – ja, tatsächlich wurde der Titel beibehalten! – rückte, desto aufgeregter wurde ich. Natürlich wusste ich dank meiner erhöhten Aktivität auf Instagram, was andere Autor:innen für ein großes Aufheben um ihre Veröffentlichungen machten. Da wurden Charakterillustrationen, Buchboxen und Buchkerzen präsentiert oder groß angelegte Blogtouren und Coverflashmobs veranstaltet. Doch nach diesen Monaten, den familiären Veränderungen und dem Corona-Chaos war ich vollkommen ausgelaugt, für so etwas fühlte ich mich nicht fit genug und ich bezweifle ohnehin, dass solche Aktionen nachhaltig – in beiderlei Begriffsbedeutung – wirken. Auch die leidigen Selbstzweifel kehrten zurück. Wie würden die Leser auf die Geschichte reagieren? Wird überhaupt jemand mein Buch lesen?

Am 3. Mai 2021 war es soweit.
Alpaka 66 war für jedermann erhältlich.
Und es passierte …

Nichts.

»Hör zu, Nicki. Ich habe keine Ahnung, wo du das Lama herhast.«
»Alpaka!«, verbesserte Nicki automatisch.
»Sieh es doch positiv!«
»Positiv?«
»Ja, alle Frauen stehen auf Lamas! Vielleicht kannst du so Laura zurückgewinnen! Die liebt Tiere doch so.«

Alpaka 66, Catrina Seiler

Ein Jahr veröffentlicht

Nicki und Nummer 66 - Illustration von Ronja Forleo
Nicki und Nummer 66 – Illustration von Ronja Forleo

Im Lauf der Monate nach der Veröffentlichung suchte ich nach einer Illustratorin für die Charakterillustration/Postkarte. Mit Ronja Forleo fand ich jemanden, der meine Vorstellung – ich bin eigentlich kein Freund davon, den Lesern etwas vorzugeben – wunderbar umsetzte. Auch erschuf sie das Lesezeichen und kleine Sticker mit dem Alpaka vom Buchcover, die erstmalig bei einer Postkartenaktion auf Instagram (der Hashtag #alpaka66 zeigt dir einige Postings) öffentlich von den Leuten, die sich auf meinen Aufruf hin meldeten, gezeigt wurden.

Übrigens: Die Illustration, Lesezeichen oder Alpakasticker versende ich auf Anfrage an Buchläden oder -shops zur Einlage in die Verkaufsexemplare oder an Buchblogger, die Alpaka 66 in einer Rezension in Szene setzen wollen, gegen Portokosten.

Im Zuge der Postkartenaktion habe ich mich übrigens auch an Buchkerzen zu Alpaka 66 versucht. Das Ergebnis hat mich darin bestätigt, dass das nichts für mich ist. Ein paar Kerzen sind allerdings noch übrig und verstauben in meiner Merchandisingkiste. Sollte ich von meinen Erfahrungen im Kerzengießen einmal berichten?

Zum ersten Geburtstag von Alpaka 66 habe ich dann auch eine Leserunde auf lovelybooks.de veranstaltet, bei der Alpaka 66 sich stetig in den Top 5 der Kategorie „Humor“ hielt und ich bin glücklich, dass die Leser bei Nickis Reise mit Nummer 66 gut unterhalten worden sind.

Meine Erfahrungen & Danke

Oder: Von Träumen, Ängsten und neuen Wegen

Es ist so traurig, wie es klingt: Fast zwei Jahrzehnte lang hielt ich mich an einem Luftballon fest. Ich hegte den beinahe romantisch anmutenden Gedanken: Ich würde mit einem aufregenden und innovativen Fantasyroman die ersten Leser begeistern.
In all diesen Jahren habe ich gezweifelt, andere beneidet und mit einer gewissen Art von Torschlusspanik gekämpft. Immerhin hatten andere schon mit zwanzig Jahren ihren schriftstellerischen Durchbruch, während bei mir Jahr um Jahr verging und ich die Geschichte immer wieder von vorn begann. Zwar hatte ich bereits 2017 die Erkenntnis, dass man manchmal etwas gehen lassen muss, damit neues wachsen kann, aber GLYN spielt genauso in einem eigenen Fantasyuniversum wie der vorherige Luftballon. Immer wieder las ich von der beinahen Chancenlosigkeit eines Fantasy-Mehrteilers und die eigenen Erfahrungen bestätigten es.

Doch mit Alpaka 66 hat sich der Traum von mir, ein Buch zu veröffentlichen, erfüllt. Jedem, der sich in den oben genannten wiederfindet – Das ist alles Mist! Das wird eh nie was! – kann ich nur einen Rat geben: Versteif dich nicht auf einen einzigen Weg zum veröffentlichten Buch!
Halte dich nicht an einer Idee fest. Ein Blick über den Tellerrand eröffnet oft andere Möglichkeiten und bietet neue Chancen. Bei Alpaka 66 war es das andere Genre. Vielleicht ist es bei einem anderen das Selfpublishing?

Letztlich ist die Veröffentlichung von Alpaka 66 eine Aneinanderreihung von vielen Glücksmomenten gewesen:

  • die erste Email vom Verlag
  • das Vertragsangebot
  • die Rückmeldung aus dem Lektorat (trotz des ersten Schrecks über das viele Rot)
  • Alpaka 66 in der Programmvorschau von Piper Digital
  • das Taschenbuch in der Hand zu halten

Ein großes Danke geht an das Team von Piper Digital, das an die Idee geglaubt und mir diese Chance gegeben hat. In diesem knappen Jahr habe ich einiges zum Thema Schreiben gelernt, das mir in den folgenden Projekten zugutekam, und ich erhielt einen Einblick in alle Arbeitsschritte, die nach den magischen vier Buchstaben ENDE kommen. Im Zug dieser Erfahrungen hat auch das Abenteuer des Selfpublishings einiges von seinem Schrecken verloren. Ich habe auf meiner Reise von der unveröffentlichten zur veröffentlichten Autorin viele erfahrene Selfpublisher kennengelernt, die mir bei meinen Fragen mit Antwort oder Tat zur Seite stehen.

Häufige Fragen

Zu guter Letzt möchte ich noch einige Fragen rund um Alpaka 66 beantworten, die öfter an Autoren gestellt werden. Du möchtest gern mehr wissen, eine andere Frage beantwortet sehen oder mir etwas mitteilen? Scheue dich nicht, die Kommentarfunktion zu nutzen oder mir eine E-Mail zu senden!

Wie entstand die Idee zu Alpaka 66?

Tatsächlich war die Idee, einen Kerl mit Alpaka auf einen Roadtrip zu schicken, nicht meine erste Idee. Wie in der Danksagung erwähnt, war das der berühmt-berüchtigte Bad Boy auf der Farm voller kuscheliger Alpakas. Dieser sieht sich einer unnahbaren Protagonistin gegenüber, deren Herz er natürlich erobert und nebenbei seine softe Seite entdeckt. Aber: Wer würde nicht so etwas erwarten?

Ich habe mich bei der Entwicklung des Plots dann mehr auf die Alpakas konzentriert. Was fällt mir als Erstes zum Thema Alpaka ein? Alpakas sind überall – auf Kissen, Shirts, Socken, Tassen und als Kuscheltier. Auch Werbung für Alpakawanderungen habe ich immer öfter mitbekommen. Besonders gut in Erinnerung blieb da Instagram, zwischen all der Werbung und den Seltsamkeiten, mit denen Influencer:innen ihren Lebensunterhalt verdienen. Ist das ein Lama oder ein Alpaka? Wieso nicht all das kombinieren?

Und wieso im Bayerischen Wald?

… wieso nicht im Bayerischen Wald? Natürlich ist es nicht gerade der Sehnsuchtsort, den man beim Aufklappen eines Buches oftmals erwartet, aber zum einen ist es im Bayerischen Wald auch sehr schön und zum anderen ist die Geschichte so näher am Leser/der Leserin dran.

Hast du die Geschichte geplottet oder einfach drauflos geschrieben?

Vor dem ersten Wort von Alpaka 66 habe ich das Exposé geschrieben. D. h. die wichtigsten Charaktere (Nicki, Natalie, Lana und Nummer 66 sowie die „Mitglieder der Trekkingtour“) und der grobe Ablauf standen von vornherein fest. Einige Aspekte haben sich jedoch erst während des Schreibens ergeben. So zum Beispiel die im Buch angedeutete Freundschaft von Lorenzo und Natalie, die One Pot Pasta (die es während der Entstehungsphase öfter zu essen gab) oder Nickis durchaus zweifelhafte Mitfahrgelegenheit.

Was war der schwierigere Moment – den ersten Satz zu schreiben oder den letzten?

Definitiv der erste Satz! Immerhin: Laut Plan wacht der Kerl eben auf, und wovon raten alle gängigen Schreibratgeber ab? Mit dem Aufwachen anfangen! Ich habe es trotzdem getan, aber mir (wie so oft) einen kleinen Griff in die Tropekiste erlaubt.
Der letzte Satz hingegen war einfach, wenn ich an das Ende denke, das ich für das Buch vorgesehen hatte. Allerdings habe ich Schelte von einer Testleserin bekommen, ich könne das Buch nicht so enden lassen: Es wären zu viele Fragen offen. Da sie mit der Zielgruppe vertrauter als ich war, habe ich mich (trotz der dezenten Überlänge, die Alpaka 66 bereits hatte) schließlich zu einem weiteren Kapitel entschlossen. In diesem Kapitel zeigen sich dem Leser/der Leserin deutlich rosigere Aussichten in Nickis Zukunft.

Alpaka 66 – Alle Infos auf einem Blick

Du und Alpaka 66

Jetzt bist du dran! Hat Alpaka 66 schon den Weg zu dir gefunden?
Ja? Dann mach mir eine Freude und schreib eine kurze Rezension oder Bewertung auf den gängigen Plattformen.
Nein? Dann konnte ich hoffentlich dein Interesse wecken und du willst erfahren, wie Nicki zu dem Alpaka in der Dusche kam. Du kannst es u. a. bei den oben genannten Shops kaufen.

Und? Sehen wir uns auf einem Roadtrip mit Alpaka?

Viele Grüße

Unterschrift Catrina
 

 

 

 

 

 

 

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Dieser Beitrag hat 7 Kommentare

  1. Melisande

    Hallo Catrina,
    das sind echt interessante Hintergrundinformationen. Ich bin gespannt auf deinen nächsten Beitrag. Das Buch habe ich natürlich schon gelesen und Willi Weber ist mein absoluter Favorit. Genialer Kerl!

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