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[Bloggerschnack 6/2025] Zum Blog-Start: Meine Tipps für Neulinge!

Der Sommer steht vor der Tür, und mit ihm die Zeit für neue Projekte – ein neues Buch oder vielleicht einen eigenen Blog? Genau darum geht es im Bloggerschnack für Juni 2025, denn jetzt wird gefragt, was man Neulingen zum Blog-Start empfiehlt. In diesem Artikel erzähle ich von meinen Erfahrungen und teile meine Tipps für alle, die mit ihrem eigenen Blog loslegen wollen. 

Ein paar Worte vorweg

Eines solltest du vorher wissen: Ich bin kein großer Blogprofi. Ich habe keinen perfekt durchdachten Blog und keine gigantische Reichweite (leider 😉 ).

Was ich aber habe, ist Erfahrung – vor allem die Erfahrung, wie es sich anfühlt, mit einem Blog (oder einem Buch!) ganz am Anfang zu stehen oder Ideen wieder einzustampfen. Vor allem als Autorin weiß ich, wie es ist, viele Ideen zu haben und dennoch zu zweifeln: Interessiert das überhaupt jemanden? 

In diesem Artikel teile ich deshalb keine Geheimrezepte, sondern alltagstaugliche Tipps, die mir geholfen haben und dir hoffentlich helfen, den ersten Schritt zu machen. Lustigerweise ist mir beim Schreiben dieses Blogposts immer mehr aufgefallen, wie sehr sich die beiden Themen Bloggen und Buch schreiben ähneln – es sind die gleichen Probleme, vor denen man möglicherweise steht. Von daher solltet ihr es mir verzeihen, wenn hie und da die Autorin durchkommt und plötzlich wieder vom Buch die Rede ist.

Was ist der Bloggerschnack?

Für den Bloggerschnack wird jeden Monat ein neues Thema im Bloggerforum Bloghexe festgelegt. Dann hat man einen ganzen Monat Zeit, um dieses Thema auf dem Blog, auf Instagram oder wo man sonst noch als Blogger unterwegs sein kann, zu bearbeiten.

Welche drei Tipps würdest du jemandem mit auf den Weg geben, der gerade seinen Blog startet?

1. Tipp: Schreibe über das, was dich beschäftigt

Klingt so einfach, oder? Schreibe einfach über das, was dich beschäftigt! Aber Hand aufs Herz: Genau das ist manchmal gar nicht so leicht. Gerade am Anfang denkt man oft: Was wollen die Leute lesen? Was kommt gut an? Was sollte ich schreiben, damit die Suchmaschinen meinen Blog lieben?

Lass mich dir sagen: Wenn du versuchst, das zu erraten, wirst du dich irgendwann im Kreis drehen. Klar, es gibt SEO-Strategien, Content-Pläne und Zielgruppenanalysen – alles gut und wichtig. Aber wenn du immer nur darauf achtest, was andere lesen wollen, dann wird dein Blog irgendwann untergehen.

Ich spreche da aus eigener Erfahrung – gerade als Autorin fällt es mir schwer, mich davon frei zu machen, und ich stelle mir dennoch immer wieder Fragen wie: Muss ich über Buchmarketing bloggen, weil das die Leute (vermeintlich) interessiert? Muss ich Tipps geben, wie man einen Roman schreibt? Soll ich wirklich zum 500sten Mal die Phrase „Show, don’t tell“ erklären? Wobei: Dann hätte ich was zum Nachschlagen – neben den unzähligen Schreibratgebern oder den mit Kommentaren meiner Lektorin gespickten Worddokumenten. Oder darf ich einfach mal über meinen chaotischen Schreibtisch, die Freude am Geschichtenerfinden oder meinen Garten schreiben?

Immer wieder lande ich da bei der Antwort: „Ich weiß es nicht“. Ein Blog ist allerdings kein Pflichtprogramm im Internet. Er ist gewissermaßen deine Spielwiese. Die besten Beiträge sind oft die, die nicht aus einem „Ich muss jetzt …“ entstehen, sondern aus einem „Ich will unbedingt …“.

Also: Schreib über das, was dich beschäftigt – nicht über das, was du denkst, dass andere lesen wollen oder was vermeintlich gut bei Suchmaschinen ankommt. Schreib über das, was dich als Thema so begeistert (oder aufregt 😉 ), dass du gar nicht anders kannst, als es in Worte zu packen.

2. Tipp: Vergiss Perfektion – nach dem Blog-Start darf dein Blog wachsen

Wenn man mit dem Bloggen startet, hat man vielleicht das Gefühl: Ich muss alles können. Alles muss perfekt sein. Ich werde mit diesem Blog und diesem Thema groß rauskommen, die Collab-Partner werden mir die Türen einrennen, ich kann meinen Job kündigen. Aber: Bloggen ist kein 100-Meter-Sprint, bei dem man nach ein paar Schritten (= einem durchstartenden Post) völlig außer Atem ins Ziel fällt und für den Rest des Bloggerlebens ausgesorgt hat. Bloggen ist ein Marathon – und der wird mit Ruhe, Ausdauer und vor allem Freude gelaufen

Weißt du, was lustig ist? Dieses Gefühl kenne ich nur zu gut – vor meinem ersten Buch war es genauso. Damals dachte ich: Mein Debüt muss perfekt sein (gleichbedeutend mit der nächste Harry Potter) und wenn ich damit erst einmal veröffentlicht bin, läuft der Laden von ganz allein. Aber es kam alles anders. 

Wer meinen Blog aufmerksam verfolgt, wird wissen, dass mein erstes veröffentlichtes Buch nicht der nächste Harry Potter geworden ist, sondern eine Erzählung über ein Alpaka in der Dusche. Aber wisst ihr was? Das ist auch okay so!

Es war bei meinem ersten Buch okay, dass nicht alles auf Anhieb perfekt ist (das ist es auch beim zweiten, beim dritten … u. s. w. so gewesen).

Es ist okay, dass der Weg länger dauert und es ist mehr als okay, unterwegs dazuzulernen. Das Gleiche gilt für den Blog: Mit jedem Blogpost lernt man dazu.

Also: Mach’s dir leicht.

Der erste Blogbeitrag muss nicht pulitzerpreisverdächtig sein. Das Blog-Design muss nicht direkt wie eine Profi-Website aussehen. Die Texte müssen nicht auf ihr Keyword zu 100% optimiert sein. Es geht nicht darum, perfekt zu starten – sondern überhaupt zu starten. Perfektion ist ein nettes Wort, aber meistens der größte Spaßkiller (von dem anderen Problem mit Perfektion rede ich noch in einem anderen Punkt).

Goodies zu Büchern - Alpaka 66
Ob Buch oder Blog – Perfektion ist eine Illusion

 

Es wird Tage geben, da sitzt du vorm Bildschirm und denkst: Puh, ich hab nichts zu sagen. Normal, wenn du mich fragst. Ein Blog lebt von vielen kleinen Schritten, nicht von einem einzelnen, riesigen Sprung. Auch dürfen die Themen sich im Lauf der Zeit verändern, wenn die Interessen sich verändern. Vor allem aber darf man Fehler machen. Alle machen sie. Ob ein Rechtschreibfehler drin ist oder dass das Bildformat verrutscht ist. Egal. Genau das macht einen Blog authentisch.

Mein Tipp: Fang an, schreib los, veröffentliche – und lerne unterwegs.

3. Tipp: Vernetzung

Dieser Tipp ist nicht unbedingt der beliebteste – gerade in einer Onlinewelt, in der oft alles nach „Ich, ich, ich!“ aussieht. Wenn man seinen Blog jedoch nur im stillen Kämmerlein schreibt, ist die große Leserschaft so wahrscheinlich wie ein Lottogewinn. Ein Blog kann noch so gut sein – wenn niemand davon weiß, bleibt er unsichtbar.

Deshalb sollte man den inneren Schweinehund überwinden und bei anderen Blogs Kommentare schreiben oder Aktionen mitzumachen, egal wie ungewohnt es am Anfang ist. Genau das gehört dazu – (leider) wie bei Social Media. Kommentieren heißt nicht, dass man aufdringlich ist. Im Gegenteil: Authentische Vernetzung heißt, sich ehrlich für andere zu interessieren, sich in Gespräche einzubringen, auch mal ein Kompliment zu hinterlassen und nicht nur den eigenen Link.

Mein Tipp: Such dir ein paar Blogs, die dich wirklich interessieren, lies dort mit und hinterlasse ab und zu einen Kommentar. Mach bei Blogparaden oder Bloggeraktionen (wie etwa beim Bloggerschnack oder Aktionen wie den Jahresrückblog bei Judith Peters | Sympatexter) mit.

Was hat dich damals vielleicht erstmal vom Bloggen abgeschreckt - und wie denkst du heute über diese Themen?

Wen interessiert das eigentlich, was ich schreibe?

Das war ehrlich gesagt die beherrschende Frage am Anfang meines Bloggerdaseins: Wen interessiert es eigentlich, was ich hier schreibe? Ich hatte die Vorstellung, dass da draußen (neben meinem Großvater und meiner Schwester, die als einzige meine frühen Blogs gelesen haben) eine unsichtbare Jury sitzt, die streng bewertet, ob meine Texte wertvoll genug für die Öffentlichkeit sind. Aber diese Jury gibt es nicht.

Klar, es gibt Themen, die mehr Menschen anziehen als andere – Reality Check: Die Themen auf dem Blog einer (unbekannten) Autorin sind das sicher nicht.  Viel wichtiger ist, dass man Freude am Bloggen hat. Es wird immer jemanden geben, der genau das mag, was man schreibt – das gilt für den Blog als auch für Bücher und wenn es am Anfang nur drei Leute sind, ist das völlig in Ordnung.

Alle anderen sind schon so viel weiter!

Der Klassiker. Ich habe mich am Anfang – sowohl in meiner Autoren- als auch in meiner Bloggerkarriere (irgendwie ist es lustig, das so zu schreiben) ständig verglichen: Die haben schon 1000 Follower auf Instagram, die kriegen A+-Inhalte, die sind auf Messen eingeladen… und ich? Hm. Ich schreibe an meinem Debüt, tippe an einem Blogpost, um meine Leser zu begrüßen, und frage mich, ob ich überhaupt auf „Veröffentlichen“ klicken soll.

Aber genau dieses Vergleichen bringt einen null weiter. Jeder fängt mal klein an – auch die, die schon so viel weiter sind, haben so angefangen. Vielleicht haben die früher angefangen oder sich nicht an utopischen Träumen festgeklammert, vielleicht hatten sie mehr Zeit oder einen anderen Fokus. Es ist okay, wenn der Weg von einem anders aussieht. Vergleiche dich nicht mit anderen Bloggern (oder Autoren), sondern mache dein Ding in deinem Tempo mit deinen Zielen.

Welche Stolpersteine hättest du selbst gerne umschifft?

Im Grunde kann ich das bei jedem Punkt, den ich bisher angesprochen habe, aber am störendsten war bei jedem meiner Blog-Starts wohl die (vermeintliche) Perfektion.

Ich bin halt ein Perfektionist – das schreibt man fast schon mit stolzgeschwellter Brust. Es klingt immer nach jemanden. der sich Mühe gibt und an sich arbeitet, um jeden noch so hohen Anspruch zu genügten. Aber im Laufe der Zeit – und eben vor allem im Bezug auf das Schreiben – habe ich gemerkt: Ganz oft ist es gar kein Anspruch, sondern reine Angst. Die Angst davor, etwas nicht gut genug zu machen, und die Angst davor, dass jemand sagt: Das gefällt mir nicht.

Es ist Angst vor Zurückweisung, vor Kritik und vor Leuten, die es doof finden. Das gilt beim Bloggen genauso wie beim Bücherschreiben. Perfektion ist ein Schutzschild, der einen daran hindert, ins Handeln zu kommen. Der Haken an der Sache: Man wird nie alle überzeugen. Es wird immer jemanden geben, dem der Blog oder das Buch nicht gefällt. Das ist einfach so.

Heute versuche ich, Perfektion nicht mehr als Auszeichnung zu sehen, sondern als das, was es oft ist: ein Deckmantel für Angst. Und Angst ist okay – aber sie darf nicht bestimmen, ob und was ich veröffentliche.

Zum Schluss

Wenn du also gerade mit dem Gedanken spielst, einen Blog zu starten: Trau dich! Es wird nicht alles perfekt laufen. Dein Blog wird sich entwickeln, genau wie du. Und wie sieht es bei dir aus? Erfahrener Blogger, Blogneuling oder einfach nur Leser? Was waren deine größten Stolpersteine, was hat dich gebremst? Und welche Tipps würdest du heute an Neulinge weitergeben?

Doch noch nicht genug gelesen?

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Viele Grüße

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5 Antworten

  1. Ich finde den zweiten Punkt. Es ist wichtig nicht zu lange zu planen. Wenn man sich sicher ist, dass man dauerhaft bloggen, sollte man einfach loslegen 🙂

  2. Das mit dem Perfektionismus kenn ich. Deswegen probiere ich deine „Strategie“: einfach machen – hab aber auch eine feste Beitragsserie (Monatlicher Rückblick) damit ich eine gewisse Routine entwickeln kann/werde

  3. Auch ich bin schon lange dabei – bei der großen Bloggerwelle war die Einstiegshürde wirklich niedrig. Trauen und losschreiben – inzwischen finde ich die technischen Hürden mit DSGVO-Vorgaben, Cookie-Banner usw. tatsächlich auch Stolpersteine, die es nicht mehr so unbekümmert machen. wie in den Anfangsjahren und so viele zum aufhören bewegt haben ….

    1. Oh ja, die sind definitiv Hürden (ich habe ja genau deswegen als Privatperson annodazumal aufgehört) – und beim Wiedereinstieg war WordPress ungemein angewachsen.

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