Magie, Geheimnisse & ein Hauch Chaos!
Tauche ein in die Urban Fantasy-Welt von GLYN – mit frechen Feen, cleveren Hexen und einem Abenteuer, das Grenzen sprengt. Bereit für eine Reise in die Anderswelt?
Eigentlich wollte ich nur ein Bild bei Kindle Create einfügen. Meine Freundin Melisande hatte mich gebeten, ihr bei der Formatierung ihres ersten Cozy-Fantasy-Romans Der verbotene Frühling zu helfen, weil Kindle Create bei ihr hartnäckig „Das eingefügte Bild ist ungültig oder beschädigt“ meldete. Bei mir funktionierte es. Zunächst. Später, beim Einfügen des besagten Bildes, plötzlich auch nicht mehr. Die Lösung war weder magisch noch sonderlich kompliziert – aber sie hat lange genug auf sich warten lassen, um diesen Blogpost zu rechtfertigen. Vielleicht erspart dir dieses kleine Kindle Create Tutorial ja ein paar Nerven.
Bisher habe ich meine E-Books mit Papyrus Autor erstellt – vom Manuskript bis zum finalen Export. Für den Feinschliff nutzte ich anschließend Sigil, um gezielt im HTML-Quellcode zu arbeiten. Das war nicht nur effektiv, sondern auch lehrreich: Wer einmal selbst <div>, <span> und die Eigenheiten von CSS im E-Book-Format gesehen hat, versteht das Medium deutlich besser.
Trotzdem spiele ich schon länger mit dem Gedanken, meine nächste Veröffentlichung mit Kindle Create umzusetzen. Der Grund: Amazon ist (natürlich) ein eigener Kosmos – und das spürt man besonders bei der E-Book-Auslieferung. Manche Probleme, die in extern erstellten EPUBs auftreten, lassen sich einfach nicht zuverlässig vorhersagen. Kindle Create hingegen erzeugt das KPF-Format, das direkt auf die Kindle-Plattform abgestimmt ist.
Diese Überlegung wurde nun deutlich konkreter: Seit dem 28. Juni 2025 ist die EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit digitaler Produkte in Kraft (Stichwort: European Accessibility Act). In diesem Zuge setzt Amazon nun auf EPUB3, das unter anderem bessere Unterstützung für Screenreader und Navigation bietet.
Papyrus Autor unterstützt EPUB3 aktuell (noch) nicht – und aus Erfahrung weiß ich: Softwareentwicklung braucht Zeit. Während Papyrus sicherlich nachzieht (allein schon wegen der Anwender, die bei anderen Anbietern ihre E-Books hochladen wollen), richte ich meinen Blick nun pragmatisch auf Kindle Create. Für Amazon-eigene Anforderungen bietet es im Moment schlicht die wenigsten Reibungsverluste.
Info:
Zwischenzeitlich – und noch vor Erscheinen dieses Posts, der schon länger in der Queue ist (eben seit Melisandes Release sich angekündigt hat) – habe ich allerdings auch Erfahrungen mit der kompletten E-Bookerstellung mit Kindle Create gesammelt, da ich angefangen habe, meine mit Papyrus erstellten E-Books des GLYN-Universums umzuformatieren. GLYN: Silberstaub und Feuerklinge hat hierbei den Anfang gemacht (wie man auch im Postheader oder dem Bild bei „Bilder, Cover & Co.: Was du beim Einfügen beachten musst“ sieht). Wie unterscheidet es sich optisch? Letztlich ist keine freie Schriftart mehr für die Kapitelüberschriften eingebunden, die schnieke Auszeichnung der ersten Zeile ist verloren und zwei Abschnitte, für die sich vermutlich eh niemand interessiert, habe ich herausgenommen (Klappentext + Über die Autorin).
Tauche ein in die Urban Fantasy-Welt von GLYN – mit frechen Feen, cleveren Hexen und einem Abenteuer, das Grenzen sprengt. Bereit für eine Reise in die Anderswelt?
Bevor du Kindle Create überhaupt öffnest, lohnt sich ein kurzer Boxenstopp: Dein Manuskript sollte in einem Zustand sein, mit dem Kindle Create vernünftig arbeiten kann – denn je sauberer die Ausgangsdatei, desto weniger Ärger hast du später im Layout.
Kindle Create akzeptiert aktuell nur .doc(x)-Dateien, also Word-Dokumente. Kein PDF, kein Markdown. Falls du mit einem anderen Programm arbeitest, exportiere dein Manuskript am besten zuerst nach .docx – wie etwa von Papyrus – und öffne es einmal in Word oder LibreOffice, um die Formatierung zu prüfen.
Überschriften als „Überschrift 1“ (engl. „Heading 1“)
Aus diesen Überschriften werden automatisch Kapitel.
Das Anlegen eines neuen Projekts ist wirklich unkompliziert – vor allem, wenn dein Manuskript gut vorbereitet ist.
Über Datei > Neues Projekt wählst du zunächst aus, welche Art von Buch du erstellen möchtest. Für Romane, Kurzgeschichten oder andere erzählende Texte eignet sich die Option Mitfließend am besten. Damit passt sich der Text später flexibel an die verschiedenen Displaygrößen der E-Reader an – genau das, was Leser:innen erwarten.
Daneben bietet Kindle Create noch weitere Formatvorlagen an, z. B. für Comics, Print Replica und Kinderbücher. Diese Formate sind eher auf festes Layout und bildbasierte Inhalte ausgelegt – mit etwas anderem Handling beim Import und der Positionierung von Elementen. Da ich selbst bisher ausschließlich klassische Fließtexte erstellt habe, kann ich zu diesen Varianten aktuell nichts aus eigener Erfahrung sagen. Für belletristische Projekte reicht das „Mitfließend“-Format aber vollkommen aus.
Im nächsten Schritt gibst du grundlegende Informationen ein:
Mit einem Klick auf Importieren startet Kindle Create die Konvertierung und analysiert dein Dokument. Dabei bekommt man bereits einen kleinen Eindruck, was die Software alles kann: automatische Kapitelerkennung, Strukturvorschläge, Stilvorschau.
Sobald der Import abgeschlossen ist, klickst du auf Fortfahren – und landest in der eigentlichen Bearbeitungsoberfläche. Wenn dein Dokument sauber formatiert ist (siehe „Vorbereitung des Manuskripts“), schlägt dir Kindle Create die erkannten Kapitelüberschriften direkt vor. Du kannst nun auswählen, welche davon tatsächlich ins Inhaltsverzeichnis aufgenommen werden sollen.
Kindle Create unterteilt dein Buch standardmäßig in drei große Bereiche:
Nach dem Import landet oft alles erst einmal im Bereich Text – das wirkt im ersten Moment etwas verwirrend. Aber keine Sorge: Du kannst die Abschnitte nachträglich verschieben oder umwandeln. Per Rechtsklick auf die jeweilige Seite kannst du sie z. B. in „Vorwort“, „Standardseite (Titelei)“ oder „Nachwort“ konvertieren. So bringst du Ordnung in die Struktur – und das E-Book sieht später so aus, wie du es dir vorgestellt hast.
Achte darauf, dass du für die Titelei keine automatischen Kapitelüberschriften verwendest, damit sie nicht versehentlich im Inhaltsverzeichnis landen.
Ist dein Text einmal in Kindle Create importiert, kannst du ihn anpassen, aber nur innerhalb gewisser Grenzen. Die Software bietet dir verschiedene Stilpakete (Themes) an, die festlegen, wie Kapitelüberschriften, Zitate oder Szenentrenner aussehen. Innerhalb dieser Vorlagen kannst du kleinere Anpassungen machen: z. B. fett, kursiv, Blocksatz oder Zentrierung – aber nicht viel mehr.
Genau hier kommt ein Punkt, über den viele Schreibprogrammnutzer stolpern: Du kannst keine eigene Schriftart definieren.
Das ist kein Bug – das ist Konzept. Kindle Create erzeugt in erster Linie E-Books für Kindle-Geräte, und diese haben nur ein kleines Set an Schriftarten fest auf dem Reader installiert. Alle gestalterischen Träumereien, die in Print funktionieren, prallen hier schlicht (erst einmal) an der Hardware ab. Jaaaaaa, es gibt Tricks, aber auf der anderen Seite gibt es auch Schriftlizenzverträge, Abmahnanwälte und die Frage, ob man die gewählte Schriftart überhaupt kommerziell einbetten darf.
Und noch wichtiger: Einer der großen Vorteile von E-Books ist ja gerade, dass Leser:innen die Schriftart und -größe selbst wählen können. Wer mit Sehschwäche liest, nutzt vielleicht OpenDyslexic oder stellt die Schrift besonders groß. Das Layout soll sich anpassen, nicht aufdrängen.
Dass viele Autor:innen trotzdem daran festhalten wollen, ihre „Lieblingsschriftart“ durchzusetzen, sehe ich immer wieder und ehrlich gesagt: Ich verstehe es nicht. Beim Printlayout? Klar. Aber im E-Book ist es ungefähr so sinnvoll wie Parfümsticker auf der Schmuckaufgabe: nett gemeint, kommt aber beim Leser nicht an.
Kurz gesagt: Konzentrier dich beim Feinschliff lieber auf klare Strukturen und saubere Auszeichnungen.
Falls bei dir das Problem nicht an einem Umlaut o. ä. im Pfadnamen liegt, sind hier die wichtigsten Bildanforderungen von Kindle Create:
.jpg / .jpeg oder .png werden zuverlässig unterstützt. Andere Formate wie .gif oder .bmp funktionieren nicht.Seit Ende Juni 2025 gilt der European Accessibility Act, und Amazon hat im Zuge dessen auf das barrierefreie EPUB3-Format umgestellt. Die neuen Versionen von Kindle Create generieren beim Export automatisch eine kompatible Datei, aber du solltest darauf achten, informative Bilder mit einer Beschreibung (Alt-Text) zu versehen. Was ist ein informatives Bild? Das ist ein Bild, das nicht nur einen Dekozweck erfüllt – wie etwa eine Kapitelzierde –, sondern eine Landkarte, ein Symbol oder eine Tabelle. Für solche Bilder empfiehlt sich ein kurzer, prägnanter Beschreibungstext, den Screenreader über das in HTML hinterlegte Tag erkennen können. Für rein dekorative Bilder – etwa Kapitelzierden – reicht es, den Haken bei Dieses Bild bei der Sprachausgabe ausschließen zu setzen.
Kurz gesagt: Das musst (und solltest) du nicht in Kindle Create einfügen. Amazon verlangt das Cover separat – durch den Upload einer eigenen Bilddatei (JPEG, TIFF oder PNG) während des Veröffentlichungsprozesses auf KDP.
Kindle Create kümmert sich ausschließlich um das Innenleben deines E-Books. Wenn du dort ein Cover einfügst, kann es im fertigen Buch entweder doppelt erscheinen (was du nicht willst, egal, wie schön es ist – glaub mir!) oder einfach ignoriert werden. Deshalb: Lass es weg und lade das Cover gezielt beim KDP-Upload hoch. So bist du auf der sicheren Seite.
Kindle Create lohnt sich, wenn du ein E-Book veröffentlichen möchtest und dich nicht tief in die technischen Details von EPUB-Struktur, CSS oder HTML hineinknien willst. Das Tool nimmt dir vieles ab – vom Kapitelverzeichnis bis zur automatischen Formatierung – und sorgt dafür, dass dein Buch auf Kindle-Geräten ordentlich aussieht.
Besonders geeignet ist Kindle Create, wenn:
Wann lohnt es sich nicht? Trotz seiner Einfachheit hat Kindle Create klare Grenzen. Es ist ein Spezialwerkzeug von Amazon für ihre eigene Plattform. Daher ist es weniger gut geeignet ist es, wenn:
Fazit:
Kindle Create ist kein Alleskönner, aber ein verlässlicher Helfer für alle, die ein E-Book für Kindle veröffentlichen wollen. Wenn du Amazon als Hauptplattform nutzt und dein Fokus auf Inhalt, nicht Design liegt, ist es eine gute Wahl. Wer dagegen mehr machen will – im Layout oder bei der Plattformvielfalt – wird früher oder später an die Grenzen stoßen (und ich hoffe einfach, dass es irgendwann eine Möglichkeit gibt, der ersten Zeile im ersten Absatz eines Kapitels eine eigene Formatierung zu geben – ich stehe auf Kapitälchen!).
Viele Grüße
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2 Antworten
Vielen Dank für diesen tollen, informativen Post über den Kindle Create 🙂
Danke! Ich hoffe ja, dass er ein wenig hilft, wenn jemand beim Bilder einfügen die gleiche Fehlermeldung bekommt 😉