Magie, Geheimnisse & ein Hauch Chaos!
Tauche ein in die Urban Fantasy-Welt von GLYN – mit frechen Feen, cleveren Hexen und einem Abenteuer, das Grenzen sprengt. Bereit für eine Reise in die Anderswelt?

Lektorat oder Korrektorat – was braucht mein Text eigentlich? Diese Frage stellen sich viele Autor:innen spätestens dann, wenn das Manuskript fertig ist und der nächste Schritt ansteht: der professionelle Feinschliff. Ob im Selfpublishing oder auf dem Weg zum Verlag – ein Blick von außen ist unverzichtbar.
Gerade im Selfpublishing ist es entscheidend, die richtige Dienstleistung bewusst auszuwählen, denn jede Korrekturstufe erfüllt eine andere Funktion und kostet entsprechend. Wer etwa nur ein Korrektorat beauftragt, obwohl der Text noch vor sogenannten Plotholes und logischen Fehlern strotzt, riskiert negative Rezensionen oder Ablehnungen. Auch bei Verlagsbewerbungen kann ein lektorierter Text einen besseren ersten Eindruck hinterlassen, der in den meisten Fällen entscheidend sein kann, ob mehr von dem Manuskript angefordert wird oder man eine weitere stille Absage riskiert.
In diesem Artikel zeige ich, worin der Unterschied zwischen Lektorat und Korrektorat besteht, wann welche Leistung sinnvoll ist und worauf man bei der Auswahl achten sollte.
Ein Korrektorat ist die gründliche Überprüfung eines Textes auf sprachliche Richtigkeit – also Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik und manchmal auch einheitliche Schreibweisen (z. B. bei Namen oder Fachbegriffen). Ziel ist es, formale Fehler zu beseitigen und dem Text ein professionelles, fehlerfreies Erscheinungsbild zu geben. Inhaltliche oder stilistische Änderungen gehören nicht zum Aufgabenbereich eines Korrektorats. Das bedeutet, dass der Satzbau, Ausdruck oder die Wortwahl unangetastet bleiben. Das Korrektorat ist also der letzte Feinschliff, bevor ein Text veröffentlicht oder eingereicht wird.
Ein Lektorat geht über ein Korrektorat hinaus. Hier steht nicht nur die sprachliche Richtigkeit im Fokus, sondern vor allem Stil, Ausdruck, Verständlichkeit, Logik und Struktur des Textes. Ein Lektorat hilft dabei, den Inhalt klarer, überzeugender und wirkungsvoller zu formulieren und so den Leser besser in die Geschichten zu holen – ohne den individuellen Ton der Autorin oder des Autors zu verfälschen. Dabei kann es auch inhaltliches Feedback geben: Passt der Aufbau? Gibt es Widersprüche? Bleiben Figuren glaubwürdig und sympathisch und lassen sich ihre Entscheidungen nachvollziehen? Ein gutes Lektorat ist also ein konstruktiver Dialog mit dem Text.
Lektorate gibt es in verschiedenen Varianten – je nach Textart und Zielsetzung. Die wichtigsten Formen sind:
Das Stillektorat ist eine Art Zwischenform aus Lektorat und Korrektorat. Hier wird vor allem auf stilistische Feinheiten geachtet – also Wortwahl, Satzrhythmus, Ausdrucksstärke und Lesefluss. Inhaltlich greift das Stillektorat kaum ein, aber es sorgt dafür, dass der Text rund klingt und professionell wirkt. Diese Form eignet sich besonders gut für Texte, die grundsätzlich gut aufgebaut sind, aber sprachlich noch poliert werden sollen wie etwa bei Zeitungsartikeln, Kurzprosa oder Sachtexten.
Ein Fachlektorat kommt vor allem bei wissenschaftlichen, technischen oder spezialisierten Sachtexten zum Einsatz. Neben der sprachlichen Überarbeitung liegt hier ein besonderes Augenmerk auf fachlicher Korrektheit, Terminologie, Struktur und Verständlichkeit für die Zielgruppe. Fachlektor:innen bringen in der Regel fundiertes Wissen im jeweiligen Bereich mit – etwa in Medizin, Jura, Technik oder Pädagogik. Diese Form des Lektorats ist ideal für Abschlussarbeiten, Fachbücher oder Whitepaper.
Diese besondere Form des Lektorats prüft Texte auf potenziell diskriminierende, klischeehafte oder verletzende Darstellungen im Hinblick auf Themen wie Herkunft, Geschlecht, Behinderung, Religion oder psychische Gesundheit. Sensitivity Reader:innen bringen dabei eigene Erfahrungswerte und Fachwissen ein, um eine respektvolle und realitätsnahe Darstellung marginalisierter Gruppen zu unterstützen. Das Ziel ist nicht Zensur, sondern ein bewussterer Umgang mit Sprache und Perspektiven. Das ist besonders dann relevant, wenn Figuren oder Themen behandelt werden, die außerhalb der eigenen Lebensrealität liegen.
Ob man ein Lektorat oder Korrektorat oder gar beides braucht, hängt davon ab, wie weit der Text entwickelt ist – und welches Ziel man verfolgt. Als Faustregel gilt: Erst das Lektorat, dann das Korrektorat. Denn stilistische oder strukturelle Änderungen im Lektorat können immer noch neue Tippfehler oder Kommafehler erzeugen. Deshalb sollte das Korrektorat ganz am Ende stehen, kurz vor der Veröffentlichung.
Du arbeitest noch an der Handlung, Figurenentwicklung oder am Stil?
Dann brauchst du ein Lektorat. Es hilft dir, den Text zu schärfen, Logikfehler zu erkennen und den Lesefluss zu verbessern.
Du bist mit Inhalt und Stil zufrieden, möchtest aber, dass der Text grammatikalisch sauber ist?
Dann genügt ein Korrektorat, um letzte Fehler auszubessern.
Du willst dein Buch professionell veröffentlichen, z. B. im Selfpublishing?
Dann ist in der Regel beides sinnvoll – idealerweise von zwei unabhängigen Personen, damit möglichst viele Fehlerquellen erkannt werden, denn genau wie bei Autor:innen stellt sich bei Lektor:innen oder Korrektor:innen nach einiger Zeit am Text eine gewisse Betriebsblindheit ein.
Bei meinem Debütroman Alpaka 66, der über einen Verlag erschienen ist, war ich zunächst etwas verwundert, wie wenig Eingriffe es im Plot und in der Figurenführung gab – das Lektorat beschränkte sich auf sprachliche Korrekturen (der Dativ und ich werden wohl nie Freunde) und kleinere Anmerkungen. Gut, das kann natürlich auch andere Gründe haben – etwa, dass es nur eine Redaktion war –, aber das ist ein anderes Thema.
Für mein Selfpublishing-Projekt GLYN: Silberstaub und Feuerklinge habe ich mich deshalb bewusst für ein zweistufiges Vorgehen entschieden: ein inhaltliches Lektorat bei einer Lektorin und anschließend ein separates Korrektorat durch eine andere Dienstleisterin. Das war zwar mit mehr Kosten verbunden, aber der Text profitierte stilistisch, logisch und formal, genau wie ich neue Erkenntnisse gewann. Gerade im Selfpublishing lohnt sich diese Investition, weil man selbst für die Qualität verantwortlich ist.
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Wenn man allerdings schon etwas erfahrener im Schreiben ist oder verlässliche – und vor allem kritische – Testleser:innen an seiner Seite hat, kann man unter Umständen auf ein Lektorat verzichten. Das steht und fällt allerdings mit der Qualität des Feedbacks: Wer nur Schulterklopfen bekommt, bringt den Text nicht weiter. Aber wenn die Testleser:innen ehrlich sind, Unstimmigkeiten erkennen, auf Stilbrüche hinweisen oder notfalls auch mal ein Kapitel auseinandernehmen, kann das Lektorat in vielen Fällen ersetzt – oder zumindest stark reduziert – werden.
Das ist besonders dann möglich, wenn Stil und Struktur bereits sicher sitzen oder man sich durch eigene Routinen und Überarbeitungsschleifen ein gutes Fundament gebaut hat. In solchen Fällen genügt oft ein gründliches Korrektorat, um den Text für die Veröffentlichung fit zu machen.
Wichtig ist aber bei Lektorat (und Testlesen) aber auch: Man muss bereit sein, sich mit den Kommentaren auseinanderzusetzen – und das ist manchmal gar nicht so einfach (Stichwort: Ego). Ich hatte bei meinem aktuellen Romanprojekt schon geahnt, dass da etwas wackelt, ja, eine Sache war mir sogar bewusst. Aber es ist trotzdem hart, es schwarz auf weiß zu lesen, dass man nachbessern sollte. Genau deshalb ist gutes Feedback so wertvoll: Weil es einen zwingt, genauer hinzuschauen, daran zu lernen und schließlich besser zu werden.
Hier seht ihr übrigens die Kommentare, mit denen Melisande mir einiges an Arbeit beschert hat. Immer dieses verdammte Innenleben😉
Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Die Anzahl der Durchgänge hängt stark vom Dienstleister und vom Zustand des Textes ab – in den meisten Fällen ist es ein Durchgang pro Leistung.
Ein klassisches Lektorat umfasst also eine Runde mit Anmerkungen und Vorschlägen, die man anschließend umsetzt. Manche Lektor:innen bieten noch einen Nachschliff oder eine Rückfragephase an, das sollte man im Vorfeld klären.
Beim Korrektorat ist es ähnlich: Ein Durchgang. Allerdings kann es hilfreich sein, sich zusätzlich auf eine zweite Person oder eine zusätzliche automatisierte Prüfung (z. B. mit Languagetool) zu stützen, denn selbst Profis übersehen manchmal Kleinigkeiten.
Ein professionelles Lektorat oder Korrektorat kostet Geld – keine Frage. Und gerade im Selfpublishing kann sich das schnell summieren. Aber an der Textqualität zu sparen, ist oft der teuerste Fehler. Schlechte Rezensionen, enttäuschte Leser:innen oder ein Manuskript, das bei Verlagen in der runden Ablage landet – das alles kostet am Ende mehr als ein Korrektorat.
Wenn das Budget knapp ist, dann gilt: Spare nicht an der falschen Stelle, sondern priorisiere. Ein gutes Korrektorat sollte in jedem Fall drin sein. Es ist die Basis, damit der Text professionell wirkt und lesbar ist, egal wie gut der Inhalt ist.
Was viele nicht wissen:
Was aber am wichtigsten ist: Plane bewusst darauf hin. Lieber den Release um zwei Monate verschieben, den Dienstleister:innen (egal, welchen – gilt auch für Cover z. B.) genug Zeit einräumen, und dafür mit einem starken Text auftreten.
Selbst eine Investition von 150–300 € für ein Korrektorat ist sinnvoller, als ein halbfertiges Buch auf den Markt zu werfen. Man hat so viel Zeit und Energie investiert, daher sollte man dem Text den letzten Schliff gönnen, den er verdient.
Gerade wenn du zum ersten Mal mit einem Dienstleister:in arbeiten willst, kann ein Probelektorat enorm hilfreich sein. Viele Dienstleister:innen bieten an, ein paar Seiten deines Textes kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr zu überarbeiten. So bekommst du nicht nur ein Gefühl für die Arbeitsweise, sondern auch einen Eindruck davon, wie gründlich, wertschätzend und verständlich das Feedback ist. Ein Probelektorat hilft dabei, besser einzuschätzen, ob die Zusammenarbeit menschlich und fachlich passt – denn Vertrauen und Kommunikation sind bei einer Textüberarbeitung essenziell.
Aber Vorsicht: Kein Flickenteppich aus Probelektoraten!
So verlockend es klingt – ein ganzes Lektorat aus mehreren kostenlosen Probelektoraten „zusammenzustückeln“, ist keine gute Idee (ja, es gibt Leute, die das machen). Zum einen ist das unfair gegenüber den Dienstleister:innen, die ihre Zeit investieren, ohne dafür entlohnt zu werden, und zum anderen führt es selten zu einem stimmigen Ergebnis: Jeder Mensch arbeitet anders, hat andere Schwerpunkte, Stilempfinden und Feedbackmethoden. Ein Text, der auf diese Weise bearbeitet wurde, wird oft uneinheitlich. Ein Probelektorat sollte also immer als Entscheidungshilfe dienen, nicht als günstige Komplettlösung.
Ein Lektorat bearbeitet Stil, Logik und Struktur des Textes, während ein Korrektorat sich ausschließlich um Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik kümmert.
Wenn du Unterstützung beim Feinschliff von Stil, Spannungsbogen oder Figuren brauchst – also vor allem in der inhaltlichen Überarbeitung.
Nur wenn dein Text bereits stilistisch und inhaltlich stimmig ist, etwa durch gute Planung, intensive Eigenüberarbeitung (Stichwort: Betriebsblindheit) oder gutes Testleser:innen-Feedback.
Manche Lektoren bieten einen Story-Check an und können so frühe Probleme finden. Auf diese Weise lernst du nicht nur einiges, sondern verhinderst auch Fehler in der Rohfassung, die sich später nur schwer beheben lassen.
Die Preise variieren stark, abhängig von Textart, Umfang und Dienstleister. Grobe Richtwerte:
Korrektorat: 3–5 € pro Normseite
Lektorat: 5–8 € (oder mehr) pro Normseite
Ja – aber es ist sinnvoller, die Leistungen zu trennen, damit der zweite Blick wirklich frisch ist. Viele Lektor:innen bieten beides gestaffelt an.
Empfehlenswert sind Verzeichnisse wie der VFLL (Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren), persönliche Empfehlungen, professionelle Netzwerke oder auf Social Media. Du kannst auch in Büchern, die dir gefallen haben, nachsehen, wer es lektoriert hat und einfach googlen und nachfragen. Wichtig ist, dass man die Referenzen überprüft, da Lektor/Korrektor keine geschützte Berufsbezeichnung ist und jeder sich so nennen kann (das verhält sich ähnlich wie mit Schreibcoaches). Ein Blick in Leseproben hilft.
Ob man ein Lektorat oder ein Korrektorat braucht – oder beides –, hängt von dem Textstatus, den Zielen und den Ressourcen ab. Ein Lektorat hilft dabei, Stil, Struktur und Logik zu verbessern, während ein Korrektorat für sprachliche Präzision und Fehlerfreiheit sorgt. Gerade im Selfpublishing ist es sinnvoll, beide Stufen einzuplanen und idealerweise mit verschiedenen Dienstleister:innen. Wer dagegen bereits Erfahrung mitbringt oder auf verlässliche Testleser:innen bauen kann, kann das Lektorat in Teilen auffangen, sollte aber nicht auf ein abschließendes Korrektorat verzichten.
Hast du schon Erfahrungen mit Lektoraten oder Korrektoraten gemacht?
Oder stehst du gerade vor der Entscheidung? Dann schreib mir gern in die Kommentare – ich bin gespannt auf deinen Weg!
Und wenn dir dieser Beitrag weitergeholfen hat, teile ihn gern mit anderen Schreibenden, die genau jetzt an dieser Schwelle stehen.
Viele Grüße
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2 Antworten
Ich kann dazu nur was aus der Sicht als Bloggerin zu sagen: ich habe früher meine Schwester dazu verdonnert meine Beiträge gegenzulesen. Aber irgendwie hatte sie nie wirklich Zeit dafür. Deswegen, oh Schande über mein Haupt, nutze ich KIs dafür.
Wie sieht das mit KIs bei den Autoren aus?
Hell yeah oder No-Go?
Es gibt solche und solche 🙂